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Sigrid Haun

Sigrid Haun

Lebt und arbeitet in Düsseldorf
Genres: Malerei, Grafik, Zeichnung, Fotografie, raumbezogene Arbeiten

Sigrid Haun, 1950 in Zwickau geboren, absolvierte 1967–1972 eine Ausbildung als Maschinenbauzeichnerin im VEB Sachsenring in Zwickau, arbeitete und besuchte dort mehrere Mal- und Zeichenzirkel, bevor sie von 1972 bis 1977 an der HGB Leipzig bei Bernhard Heisig, Gerhard Kurt Müller und Dietrich Burger Malerei studierte, mit dem Abschluss als Diplom-Malerin. Anschließend arbeitete sie zunächst freischaffend in Leipzig und wurde Anfang 1983 Meisterschülerin bei Gerhard Kettner an der DAK Berlin/Ost. Sie verblieb nach einer Studienreise Ende des gleichen Jahres in der Bundesrepublik und ließ sich 1984 in Düsseldorf nieder.

Ihr Werk umfasst Malerei, Grafik, Zeichnung, raumbezogene Arbeiten und arbeitet auch mit Mischtechniken und Mixed Media.
Haun stellte in ganz Deutschland, Schweden und der damaligen CSSR aus, unternahm Studienreisen nach Moskau, Leningrad, Sotschi, Minsk und Banská Bystrica und erhielt zweimal ein Stipendium mit Arbeitsaufenthalten im Paul-Ernst-Wilke-Haus in Bremerhaven.

Ihre Malerei geht von der klassischen, gegenständlichen Tradition aus, die an der HGB vermittelt wurde, suchte jedoch immer wieder nach stark abstrahierenden Lösungen. Als Mal-Anlass nimmt sie das direkte Erlebnis; dabei interessiert sie besonders das scheinbar Unattraktive, insofern sich malerische oder grafische Werte, ein räumliches Erlebnis oder eine Bewegung eröffnen, die wahrgenommen und als faszinierend empfunden werden und einen Ausdruck oder ein Gefühl berühren.

Für sie sollte ein Bild ein ganzheitliches, in sich geschlossenes Gefüge sein, das im Dialog mit der Umwelt und durch den bewussten Einsatz ihrer bildkünstlerischen Mittel entsteht. Dabei arbeitet sie – je nach Thema – mit geschlossener, im Laufe der Zeit vermehrt mit offener Komposition. Sie arbeitet in Werkgruppen und verbindet innerhalb dieser in Mischtechniken (Mixed Media) klassische Mal- und Drucktechniken, Collage, Fotografie und Installation, um verschiedene Ebenen zu verknüpfen.

Ihr Schaffensprozess beginnt oft mit einer genauen Beobachtung, Skizzen und einer realistischen Annäherung, die nach und nach durch Übermalung, Überdrucken und experimentelles Weiterarbeiten aufgelöst, verändert und reduziert wird. So tritt das Erzählerische zugunsten von Form, Bewegung, räumlicher Wirkung und Rhythmus zurück. In dieser kontinuierlichen Auseinandersetzung entsteht eine Gratwanderung zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion, die zu stark vereinfachten, aber kraftvollen Formen führt.

Ihre Arbeiten entwickeln dadurch eine unverwechselbare Farbigkeit jenseits des Lokalkolorits und untersuchen zugleich das Spannungsfeld zwischen Flächigkeit und Raum.

Haun arbeitete früher mit Ölfarben und anderen Materialien, zurzeit mit wasserlöslichen Farben wie Aquarell, Gouache und Tempera, bevorzugt jedoch mit Pigmenten und Acrylbinder.

 

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