Über ungerahmt.art
Kleine Formate, Papier als Material und eine ungerahmte Präsentation: Diese Ausstellung, die jährlich stattfindet, vereint drei künstlerische Haltungen. Im Zentrum stehen Reduktion, Materialität und Unmittelbarkeit. Gezeigt werden Arbeiten, die bewusst auf große Gesten und glatte Oberflächen verzichten. Stattdessen setzen sie auf Nähe, Präsenz und Experiment.
Ungerahmt, unmittelbar, direkt, nah
Die Entscheidung, alle Arbeiten ungerahmt zu zeigen, ist mehr als nur eine formale Geste. Sie macht das Werk unmittelbar erfahrbar – ohne Glas, ohne Distanz, ohne Einfassung. So bleibt der Charakter des Materials sichtbar. Kanten, Knicke und Oberflächenstrukturen treten deutlich hervor. Ungerahmt zu zeigen bedeutet auch, die Werke verletzlicher, offener und echter erscheinen zu lassen. Die Arbeiten wirken so, wie sie im Atelier entstanden sind: als lebendige Gegenstände und nicht als museal geschützte Artefakte. Der fehlende Rahmen hebt die Grenze zwischen Werk und Umgebung auf. Dadurch entsteht Raum für neue Nähe.
Papier als Bildträger und Werkstoff
Papier ist mehr als nur Malgrund oder Träger von Ideen. In dieser Ausstellung wird es als eigenständiges Material ernst genommen, mit eigenem Leben, eigener Geschichte und eigenem Charakter. Es wird nicht nur bemalt, beschrieben oder bedruckt, sondern auch gefaltet, gerissen, geschichtet, collagiert und geformt. So entstehen nicht nur Zeichnungen und Grafiken, sondern auch Objekte und hybride Formate, in denen das Papier selbst zum bildnerischen Akteur wird. Seine Haptik, Struktur, Transparenz und Brüchigkeit prägen das Werk ebenso wie die darauf gesetzten Spuren. Die Vielfalt der gezeigten Arbeiten macht deutlich: Papier ist nicht nur Mittel zum Zweck, sondern ein wesentlicher Teil der Aussage.
Kleines Format mit konzentrierter Präsenz
Das kleine Format hat in der Kunst eine besondere Qualität. Es verlangt Reduktion und zwingt zur Konzentration auf das Wesentliche. Gerade dadurch entfaltet es seine Wirkung. Oft entstehen solche Arbeiten in Momenten der Spontaneität, etwa im Skizzenbuch, auf Reisen oder zwischendurch im Atelier. Doch was klein ist, muss nicht beiläufig sein. Viele Künstlerinnen und Künstler nutzen das kleine Format nicht nur als Experimentierfeld, sondern als bewusst gewähltes Medium. Es erlaubt präzise Aussagen, intime Bildräume und einen direkten Zugang zur künstlerischen Handschrift. All das geschieht unabhängig vom spektakulären Großformat. Die Entscheidung für das Kleine ist kein Kompromiss, sondern ein klares künstlerisches Statement.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch zur nächsten → ungerahmt.art-Ausstellung!